Standpunkt

Zur Zeit sehen viele Fotografen die Notwendigkeit, sich per „block“ an ihre Kunden, die Internetgemeinde und ihre „follower“ zu wenden. „Du musst Menschen und besonders deine Kunden näher an dich zu binden“, heißt es dazu in vielen populären Publikationen die sich damit beschäftigen, wie eine Branche, die sich im Umbruch befindet, seine Protagonisten noch ernähren kann. Angedachte Gesetzesänderungen, die Individual- und Persönlichkeitsrechte einer abgelichteten Person höher einschätzen, als den dokumentarischen Wert einer Aufnahme, tun ihr Übriges: „Das Ende der Streetfotogafie“, titelte das Kulturmagazin „titel thesen tempramente - ttt“. Bundesweit werden Lokalredaktionen von Tageszeitungen geschlossen oder zusammengelegt. Zumeist mit der Ankündigung von Verlagsseite den journalistischen Standard erhöhen zu wollen. „Wir werden unseren Lesern in Zukunft mehr Vielfalt bieten können“, das Ganze mit weniger Personal und kostenreduziert. Die Konditionen unter denen Fotografen und Texter in Zukunft arbeiten werden, sind der Ausverkauf von Urheberrechten, die nun pauschal ohne Entgelt an die Verlage übertragen werden sollen und eine untertarifliche Entlohnung von outgesorcten Redakteuren. Wer nicht mehr bereit ist guten Journalismus anständig zu bezahlen, wird sich in Zukunft von ihm verabschieden müssen. Dies gilt für Verleger ebenso wie für Leser und Konsumenten. Unterdessen wird unsere gelobte Meinungsvielfalt unter einer Flut von trivialen Bildern und pseudo-Informationen aus dem Netz begraben.

Aus diesem Grund wird es hier keinen weiteren Blog geben.


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LINKS

http://www.medienmoral-nrw.de/2014/03/gemeinsame-tarifflucht-bei-dumont-und-heinen-verlag/

https://dju.verdi.de/geld/auf-der-tarif-flucht

http://www.sueddeutsche.de/medien/stellenstreichung-bei-gruner-und-jahr-brigitte-entlaesst-alle-schreibenden-redakteure-1.2196992